30. November 2023 - Chiang Mai
KM 11959
Da lese ich eher zufällig folgenden Absatz: Der älteste Tempel in der Stadt Chiang Mai, Wat Chiang Man, wurde 1296 von König Mengrai, dem Gründer von Chiang Mai, erbaut. Der Tempel ist berühmt für seine Chedi im Lanna-Stil, die von Reihen elefantenförmiger Strebepfeiler getragen werden. In der wunderschönen Ordinationshalle im Lanna-Stil befindet sich ein altes Buddhabild namens Phra Kaew Khao, das von den Einheimischen Chiang Mais verehrt wird.
Was soll ich sagen, Elefantentempel, da müssen wir hin. Kriegen ja keine Echten zu sehen!
Auf Verdacht fahre ich gegen 11 zur Werkstatt. Wir hatten keine Zeit ausgemacht und da wir unser Hotel nach der Nähe zur Werkstatt ausgesucht hatten, kann ich da flux mit dem Eselchen hingondeln. Die Bergziege ist bereits aus dem SPA raus und die Diagnose lautet: Perfekt, nichts zu bemängeln. Ventile eingestellt, alles überprüft und Deckelchen wieder zugemacht. Der Chef hat ein paar Bilder gemacht, die er mir vorlegt, so quasi als Beweis, dass sie dran gearbeitet haben. Hatte ich gar nicht verlangt, denn die Inspektion hat auch super gut geklappt. Hab 65 € gezahlt für den Spaß, der bei uns nicht einmal die Arbeitsstunden abgedeckt hätte. In der Werkstatt sind 4 Arbeitsplätze für Mechaniker und nur ein Platz hat eine Hebebühne. Die anderen sitzen im Schneidersitz vor den Maschinen und schrauben. Kriege natürlich spontan Phantomschmerzen im Lendenwirbelbereich. Manchmal sind unsere, wenn auch manchmal nervigen, Arbeitssicherheitsregularien doch schon gut.
Also haben wir Zeit, die wir noch für Besichtigungen nutzen können, denn morgen geht es endgültig weiter und wir verlassen die Region Chiang Mai. Der Reiseführer wird konsultiert und die Wahl fällt auf das Wat Chiang Man. Dieses liegt mitten in der Altstadt, wir sind inzwischen aber Chiang Mai Pros´und somit fummeln wir uns auf Schleichwegen an den neuralgischen Stauungen vorbei. Im Vorhof des Wats will ich Bergziege vorschriftsmäßig auf einem Parkplatz abstellen, fange mir aber von einer alten Tempelwächterin sofort einen Tadel ein. Ich solle mein kleines Gefährt gefälligst vor den Tempel stellen und nicht einen Autoparkplatz belegen! Natürlich, mache ich sofort. Parke, wie befohlen, direkt vor dem ältesten Viharn der Anlage. Wo kämen wir sonst wohl hin, wenn jeder sein Moped auf einen Autoparkplatz stellen würde. Dann ist die Dame zufrieden, macht artig ein Wai und wir können auf Besichtigungstour gehen.
Chedi Chang Lom – der „Elefanten-Chedi“ ist das älteste Bauwerk innerhalb des Tempelkomplexes. Normalerweise würde man ja meinen, dass der Tempel ordentlich besucht ist. Aber es ist nichts los. Auch in der Stadt nicht. Vermutlich ist gerade Abreisewelle der Touristen, nach Beendigung des Loi Krathong Festes. Mich freut das natürlich sehr, weil dann niemand vor die Linse latscht. Und der Chedi Chang Lom ist richtig süß mit seinen 15 halben Ellis. Die halben, fast lebensgroßen Elefanten sind aus Ziegeln und Stuck gefertigt. Ein bißchen kommt es uns vor, als würden die Dickhäuter, halb oder nicht, die oberen Teile des Gebäudes auf dem Rücken zu tragen. Der vergoldete obere Teil des Chedi soll eine glockenförmige Reliquienkammer enthalten, direkt unter der Zinne, hab ich gelesen. Vermutlich sind wieder Haare oder Knochen von Buddha drin . . . Im größeren der beiden Gebetshallen befindet sich
eine große Mondop-Struktur, also ein ziemlich alter Schrein, für einen von Buddha-Statuen umgebenen Altar. Auf dem Sockel eines der stehenden Buddhafiguren muss die Jahreszahl 1465 n. Chr. eingraviert sein, was ihn zur ältesten Statue des Lanna-Königreichs machen würde. Das konnte ich hier nicht finden. Der Teil war nicht zugänglich und direkt vor der betenden Meute auf den Altar zu klettern, war dann selbst mir zu ketzerisch. Darüber hinaus soll es auch die älteste Statue Thailands sein ( Die Buddhafigur mit der Almosenschale). Alles in allem ist die
Anlage sehr schön, besonders im Hinblick auf die süße Elefantenpagode. Auch der alte "Altar" ist sehr sehenswert, doch, da zu den wirklich alten Figuren, silberne Plastikelefanten, schräge Holzbuddhas und allerlei, zumindest für unser Verständnis, religiöser Kitsch den Blick auf die wirklich historischen Artefakte verstellt, muss der Sightseeing-Reisende manchmal gute Nerven haben. Aber die Elefanten sind knuffig. Wer also nach Chiang Mai kommt, diesen Tempel auf die Liste setzen!
Zum Abschluss unseres Chiang Mai Urlaubes wollen wir noch einmal auf den neuen Markt am Kanal. Den thailändischen Namen habe ich vergessen, aber durch die Aussenbezirke der Stadt fließt ein kleiner Kanal. 2021/2022 hat die Stadt den Kanal gereinigt und entrümpelt, auf ein paar Hundert Metern beidseitig gepflastert, zwei gelb bemalte Brücken eingezogen und so den
Anwohnern, die teils noch in traditionellen Holzhäusern wohnen, die Möglichkeit gegeben, ihre Lebenssituation durch einen "kreativen" Markt zu verbessern. Um 3 Uhr am Nachmittag erwacht das Viertel erst zum Leben und vermutlich geht es erst nach der Dämmerung so richtig los. Heute ist es etwas bewölkt, sodass die "Kanalpromenade" etwas farblos daherkommt, trotz der Batterie an gelben Loi Krathong Laternen. Überall haben sich Anwohner mit Ich-AGs auf den Weg gemacht. Da gibt es kleine Grillereien, das ein oder andere professionelle Café, Stände mit
traditionellen Thai-Klamotten aus den Bergprovinzen, Kunstevents, Chainag Maier Craftbeer usw. Das ganze Viertel am Kanal erinnert mich sehr an die kleinen Gassen in Peking, bevor die ganzen Hutongs für die Olympiade 2008 weggerissen wurden. Oder auch an kleine, etwas schimmelige Viertel in Tokio, die ich aber nur von Bildern her kenne. Die Uferböschung hat man
komplett mit hohlen, halbrunden Betonsteinen zementiert. In den Hohlräumen beginnen erste Blumenrabatten zu sprießen und ich denke in 5-10 Jahren kann hier ein kleines kreatives Schmuckstück entstanden sein. Derzeit kann man das nur mit Fantasie erahnen. Wir laufen die Ufer auf und ab, satteln die Bergziege und machen uns auf den Weg zu unserem letzten Abendessen in Pakorn´s Kitchen. Bonne nuit folks
KI rät zu einem weiteren steinernen Rüsseltempel Besuch:
Der Wat Phra That Doi Suthep in Thailand, der ein berühmter buddhistischer Tempel auf einem Berg in der Nähe von Chiang Mai ist. Dieser Tempel hat eine goldene Chedi, die eine Reliquie von Buddha enthält, und einen schönen Garten mit vielen Elefantenskulpturen, die die Tempelbesucher schmücken und segnen.
Die Elefanten in buddhistischen Tempeln haben eine tiefe spirituelle Bedeutung. Sie symbolisieren die geistige Stärke, die Weisheit und das Mitgefühl, die ein Buddhist anstreben sollte. Sie sind auch mit der Geburt und dem Leben Buddhas verbunden, der aus dem Schoß eines weißen Elefanten geboren wurde. Die Elefanten repräsentieren auch die Fähigkeit, Hindernisse und Schwierigkeiten im Leben zu überwinden, indem man sich auf die Lehren…