05./06. September 2023 - Von Sumatra nach Malaysia und Malakka
4502 KM
Wir sind auf einem Schiff und Anni schläft tatsächlich ein - unglaublich. Nun ja, eigentlich wird sie schon auf dem Sofa seekrank, wenn wir nur einen Piratenfilm schauen. Aber jetzt schlummert sie selig, während das Speedboat gen malayische Küste rast. 48 Knoten macht das chinesische Wunderschiff, dass ungefähr 200 Personen befördern kann. Es ist ganz neu, hat keine einzige Roststelle und ist so ziemlich das Letzte, was ich in Tanjung Balai erwartet habe, nachdem die Bergziege mit einem Holzbötchen die Straße von Malakka überqueren musste. Bei den heftigen Regenfällen am Vorabend ist sie bestimmt seekrank geworden . . .
Um 5 Uhr holt uns die Fährgesellschaft mit einem Minibus ab und wir werden zum Anleger gekarrt. In tiefster Finsternis betreten wir eine etwas schmuddelige und runtergekommene Abfertigungshalle, in dessen Mitte eine hölzerner Verschlag mit 4 Mitarbeitern der Immigration Unit steht. Alle reisewütigen Indonesier und unsere Wenigkeit, müssen ordentliche Schlangen vor den gestärkten Uniformen bilden. Wir werden vorgezogen, was nett ist, sich aber zur Peinlichkeit für Indonesiens Bürokratie entwickelt. Wir hatten unser Visum ja online verlängert, worüber man ein Kontroll-PDF bekommt mit einem QR-Code. Diesen QR Code sollte nun der amtliche Einreise- und Auswürdenträger einscannen und alles ist geritzt. Nun ja, jedes Café, jedes Hotel, jeder Laden in Indonesien hat superschnelles, stabiles WLAN, nur die Immigration Unit in Tanjung Balai nicht. Sie können weder den QR-Code einlesen, noch in ihrer eigenen Datenbank überprüfen, ob wir die Gebühren für die Verlängerung entrichtet haben. Hört sich nach dem Digitalpakt an! Da ich kein WLAN habe, kann ich nicht einmal auf mein Konto zugreifen, was ich bei dem offenen Feld-,Wald- und Wiesen-WLAN am Anleger ohnehin nicht gemacht hätte. Ich muss sogar mit dem Chief Officer in ein extra Bürochen, weil er die technische Peinlichkeit nicht öffentlich machen möchte. Ich mache ihm klar, dass es sein und nicht mein Problem ist. Er gibt auf. Wir gehen wieder raus, er hat das Gesicht gewahrt und wir bekommen je einen Ausreisestempel in unsere Pässe und dürfen boarden. Es ist noch stockfinster, daher kann ich gar nicht sehen, was es für ein Fährboot ist. Wir haben tags
zuvor 3,00 € in einen, nicht näher gekennzeichneten, VIP-Aufschlag investiert und dürfen daher, überraschenderweise sehr luxuriös mit viel Beinfreiheit und eigenem Tischchen, auf dem Oberdeck Platz nehmen. Der Fähranleger von Tanjung Balai liegt noch sehr tief im Landesinneren in der Flussmündung des Asahan, der, durch das überschüssige Wasser des Toba Sees gespeist wird. Bei Tanjung Balai ist der Asahan ziemlich breit und führt, regenzeitbedingt, schon ziemlich viel tiefroten Schlamm mit sich, der in der Flussmündung zu Ablagerungen führt. Zahllose Boote sind bereits zu dieser frühen Stunde unterwegs und streben auf die offene See zu. Große Holzboote, meist blau lackiert, ziehen ruhig durch den Übergang von Flusswasser zu Seewasser. Kleine Nussschalen, besetzt mit einem oder zwei Fischern, einer kleinen Fahrerkabine oder auch nur die üblichen Longtails, die in der unmittelbaren Küstenregion ihre Schleppnetze zu Wasser lassen schippern dem Meer entgegen. An der Flussmündung ist der Asahan bestimm 1-2 Kilometer breit. Das ganze Ufer ist dicht mit Palmen bewachsen und die Wasseroberfläche in Ufernähe ist mit großblättrigen Wasserpflanzen bedeckt, sodass man eigentlich nicht genau sagen kann, wo das Ufer anfängt. Roter Schlamm und grünliches Wasser mischen sich an den Signallichtern der Hafeneinfahrt. Kaum hat unser Katamaran die Hafeneinfahrtsmarken jedoch hinter sich gelassen, zieht der Kapitän, der hier witzigerweise Master auf seiner Uniform stehen hat, richtig am Gashahn. Die Kufen heben sich aus dem Wasser und mit weißen Gischtfontänen läuft das Speedboat auf die Straße von Malakka zu. Das Meer ist spiegelglatt und der Fahrtwind drückt die Regentropfen auf den Fenstern der gläsernen Passagierbereiche mit Wucht nach hinten. Der Sonnenaufgang über dem Meer bleibt uns versagt, denn über Sumatra bricht jetzt die Monsoonzeit herein. Es gibt frühmorgendlichen Nieselregen mit tiefhängender, grauer Bewölkung. Anni hat ihre Pastillen gegen Seekrankheit
eingeworfen und gleitet tatsächlich über Neptuns Dreizack hin, in Morpheus Arme.
Die Straße von Malakka ist eine Meerenge zwischen Sumatra und Malaysia. Gut 200 Meter tief, verbindet sie, zusammen mit der an ihrem östlichen Ende gelegenen Straße von Singapur, den Indischen Ozean und das Südchinesische Meer. Von Singapur bis zum nördlichsten Teil von Sumatra beträgt die Distanz etwa 930 Kilometer, bei einer Breite zwischen 38 und 390 Kilometern. Am südlichen Ende befinden sich zwischen Singapur und der Ostküste von Sumatra zahlreiche Durchfahrten mit teils erheblich geringerer Breite. An einer der seichtesten Stelle hat die Straße von Malakka dort nur eine Tiefe von etwa 25 Metern. Gegen 10 Uhr klart es auf und die Sonne kommt raus. Das Meer ist tiefgrün und die Route schein ziemlich strak befahren zu sein, denn wir überholen unzählige Hochseeschiffe. Vom Containerriesen, über Tanker und fischverarbeitende Fabrikschiffe, bis hin zu größeren Holzdschunken und kleineren Marinefregatten kommt uns alles entgegen oder wird von unserer kleinen Rennboje überholt. Die Straße von Malakka ist eine der am stärksten befahrenen Wasserstraßen der Welt, hab ich mal nachgelesen. Besonders die chinesischen Containerriesen sind ziemlich eindrucksvoll. Hab gehört, dass übrigens davon abgeraten wird mit einem Segelboot durch diese Gewässer zu segeln. Kann ich mir gut vorstellen, denn wenn bei einem Taifun mal wieder Container über Bord gehen, ist das für Segelboote ein ziemliches Himmelfahrtskommando. Container pflegen etwa einen Meter unterhalb der Wasseroberfläche zu schwimmen . . .
Um 14 Uhr (Malaysia ist eine Stunde weiter als Sumatra) erreichen wir Port Dickson. Eigentlich ist Port Dickson kein klassischer Fährhafen, sondern ein Tiefwasserhafen an dem überwiegend Palmöl verschifft wird. Unser Kapitän parkt seine Rennmaschine gekonnt an dem kleinen Pier ein - vielleicht kann der dem Kapitän der Toba See Fähre dazu mal ein bißchen was an Nachhilfe geben - und nach 10 Minuten sind wir in Malaysia eingereist. Das war wirklich die schnellste Immigration, die je erlebt habe. Morgens hatten wir im Hotel unsere Zollerklärung online erledigt, Pass durchgezogen, digital Fingerabdrücke von den Zeigefingern genommen und "Welcome to Malaysia". Ich schaue den Grenzbeamten an, "Das wars?" "Das wars!" und er wünscht mir einen guten Tag. Wir schauen uns an, "Welcome to Malaysia!" Gut, mit einem Deutschen Paß braucht man kein Visum, aber trotzdem. Supi, wir sind drin. Zwei Minuten später sitzen wir in einem Taxi,
dass uns nach Port Klang bringt. Für die 100 Kilometer brauchen wir gut 2 Stunden wobei wir fast ausschließlich an Palmölplantagen vorbei fahren. Ausnahmen sind da nur der Formel 1 Circuit und der Internationale Flughafen von Kuala Lumpur, was nur 50 Kilometer von Port Klang entfernt liegt.
Heute morgen um 9 Uhr sammelt uns der Kollege von Toni ein und bringt uns zum Warehouse. Das klingt fürchterlich hochtrabend, denn irgendwo im Halbdunkel einer schäbigen Barracke steht die Bergziege, wohlbehalten und ohne Schrammen. Die ganze Verschiffung hat jetzt 330€ gekostet und die Zollformalitäten sind bereits erledigt. Unglaublich! Wir packen um, und sitzen um 10 Uhr auf dem Motorrad und fahren los. Wir haben beschlossen, doch noch einmal südlich nach Malakka zu fahren, da es eine sehr schöne Altstadt haben soll, die teils unter Unesco World
Heritage steht. Also sind wir auf der Bahn und fahren gen Süden. Das tolle an Malaysia ist, dass der Verkehr irgendwie reguliert ist und sich alle daran halten. Zunächst macht uns das nervös, dass einem da auf der Fahrspur keine LKWs entgegenkommen, an roten Ampeln gehalten wird und es auch keine Trauben von Rollerfahrern gibt, die gleichermaßen ungebremst alle Himmelsrichtungen einschlagen. Asien light sozusagen! Auf der Autobahn ist uns dann streckenweise so langweilig, dass es uns sehr irritiert, wie so alles geregelt sein kann. Als wir 110 Km/h fahren dürfen, ist es so, als würden wir mit Überschallgeschwindigkeit gen Süden fliegen. Im Gegensatz zu Indonesien, dürfen hier Zweiräder auf die Autobahn, also jegliche motorisierten Zweiräder. Und - das Tollste: Die Maut gilt nur für Vierräder! An jeder Mautstation gibt es eine kleine Gasse, an der die Mopeds einbiegen, also auch wir, und an den Bezahlautomaten vorbeifahren. Ein tolles Land! Für die 170 Kilometer nach Malakka brauchen wir grad mal 1:45. Erstaunlich.
Malakka, oder heißt es Melaka, Melacca, Malacca, keine Ahnung, denn es gibt hier so ziemlich alle Schreibweisen. Shakalaka, was weiß ich. Neues Land, neue Schreibweisen. Obwohl uns Toni schon sagte, dass sich sprachlich nicht soviel ändern wird. Da Indonesisch und Malaiisch beides Austronesisch ist, können wir morgens weiterhin Selamat pagi sagen. Wie gesagt, ein tolles Land. Bonne nuit folks
KI klärt im Nachhinein auf:
Es gibt Piraten in der Straße von Malakka. Die Schifffahrtswege durch die Meerenge von Malakka sind sehr gefährlich: Moderne Piraten machen die Gewässer unsicher. Mit ihren Erpresser-Methoden verfolgen sie die Handelsschiffe weltweit. Die Piraten haben mit den romantischen Freibeutern früherer Jahrhunderte nichts gemein. Auf hoch motorisierten Schnellbooten lauern sie in der Meerenge von Malakka ihren Opfern auf - bis an die Zähne bewaffnet mit Maschinengewehren, Granatwerfern und modernster Satellitentechnik. Die Überfälle sind in den letzten Jahren immer dreister geworden.
KI gibt Kochtips:
Schakalaka ist kein deutsches Wort und hat keine Bedeutung im Deutschen. Es könnte sich um ein Wort aus einer anderen Sprache handeln. Wenn Sie mir sagen, aus welcher Sprache das Wort stammt, kann ich Ihnen möglicherweise helfen.
Chakalaka ist ein südafrikanisches Eintopfgericht, das sich vielfältig variieren lässt. Es gibt viele verschiedene Rezepte für Chakalaka, aber die meisten enthalten Tomaten, Karotten, Paprika und Chilischoten sowie Gewürze wie Knoblauch, Pfeffer, Curry und Ingwer12 Hier ist ein einfaches Rezept für Chakalaka: 1
Zutaten:
1 Zwiebel
1 Knoblauchzehe
3 Karotten
3 Paprikaschoten (rot, grün und gelb)
1 Dose weiße Bohnen
1 Dose gehackte Tomaten
1 EL Chakalaka-Gewürz
1 EL Olivenöl
Salz und Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebel und Knoblauch fein hacken.
Karotten schälen…