13. Oktober 2023 - Langkawi
KM 6300
Freitag der 13., hmmm. Vielleicht ist unser Tagesprogramm doch keine so gute Idee? Wir wollen heute auf den Skywalk. Ja! Für den ein oder anderen geneigten Leser, der jetzt vor Erstaunen seinen Morgenkaffee in die Frühpresse sprüht, nochmal hier: Ingo geht freiwillig auf ein überaus touristisches Highlight! Jawohl.
Aber Freitag der 13. - kann man nicht auf die leichte Schulter nehmen! Da wir nicht mehr ganz so viel Zeit haben, muss es heute passieren oder nie. Also fahren wir wieder in den Norden der Insel, parken die Bergziege an der Talstation und machen uns auf den Weg zu den Gondeln.
Natürlich müssen wir vorher ein kleines Konsumdorf durchqueren, das Sonnenhüte, Sonnenbrillen, Verpflegung, Batikshirts, und viele unnütze Dinge mehr für den kaufwilligen Malaysiatouristen bereithält. Aber immerhin gibt es einen Bustransfer vom Parkplatz bis zur Gondel, die wir aber nicht in Anspruch nehmen. Wie soll ich es sagen, ich weiß nicht, ob ich je wieder aus diesem Gefährt heraus kommen, wenn ich einmal verpackt bin! Aber immerhin ist
das Dörfchen recht stilvoll gebaut, mutet so ein bißchen an wie das Legoland. Wir scheinen in einem Gap gekommen zu sein. Also eine Lücke im unaufhörlichen Touristenzustrom. Immerhin ist es Freitags, zum Ende des Mittagsgebets und daher haben wir Glück und es ist leer.
Wir buchen eine 360 Grad Gondel mit Glasboden. Hier muss ich erwähnen, dass ich in China mal mit einer chinesisch produzierten Bergbahn gefahren bin, was mir - bis heute - Angstzustände macht, in Anbetracht verrosteter Bolzen, Stahlseilen und Bodenplatten. Aber das hiesige Gondelwunderwerk hat der österreichischer Hersteller Doppelmayr geliefert und macht einen extremst funktionsfähigen Eindruck. Und, wenn die Österreicher keine funktionsfähige Bergbahn hinbekommen, wer dann?
Wenn man die Augen schließt, einfach nur auf die Gondelgeräusche hört, natürlich von den 35 Grad im Schatten absieht, könnte man sich auf dem Weg zur Skipiste wähnen. Die Seilbahn überbrückt wohl die steilste Felsenwand der Welt, also das technische Wunder ist die Seilbahn an diesem speziellem Berg. Und es geht auch tatsächlich ziemlich steil bergauf. Was Anni und ich gleichermaßen mögen ist die Stille, die einen umfängt, sobald die Gondel die Talstation verlassen hat und gen Himmel schwebt. Das wirklich besondere Erlebnis dieser Gondelfahrt ist aber, dass wir über tropischem Regenwald schweben. Auch wenn es von oben so ein bißchen den Eindruck von Dekomoos für die Märklineisenbahn macht, ist der Ausblick auf die bewachsenen, eiförmigen Kalkfelsen schon sehr betörend. Je höher wir kommen, umso weiter kann der Blick über die Inselgruppen schweifen, die, eingebettet in die dunkelgrüne Andamanensee, Langkawi umgeben. Die Bergstation liegt in den Wolken und immer wieder kommt es zu kurzen Regenschauern, doch die Weite und Höhe bannt den eigenen Blick in die Ferne.
Von April 2001 bis August 2002 haben die Malaien daran gedengelt. Das Ergebnis ist, dass man mit 3 Metern pro Sekunde, 15 Minuten lang, bergauf und bergab schwebt. 1233 Besucher werden hier in einer Stunde hoch gekarrt. Was heute, Freitag der 13., nicht der Fall ist. Die Steilwand hat wohl eine Neigung von 42 Grad und damit ist das wohl irgendein Seilbahn- Weltrekord.
Von der Bergstation müssen wir noch mal eine Treppe zur Skybridge runterkraxeln, die zwei Bergspitzen miteinander verbindet. Bei den Treppenstufen handelt es sich um malaiische Normstufen, was bedeutet, dass sie alle unterschiedlich hoch und tief sind. Eine reine Freude für die Knie also. Doch die Brücke bietet tatsächlich einen spektakulären Ausblick über den Dschungel, die Berge, das Meer bis nach Thailand. Ko Lipe im Westen und Ko Tarutao im Nordwesten sind klar zu sehen. Die Brücke ist schmal, halbkreisförmig und wird von einem schrägstehenden Pfeiler und Stahltrossen gehalten. Mehr als 250 Personen dürfen nicht
gleichzeitig auf die Brücke, was einen wirklich entspannten und genussvollen Spaziergang in 840 Meter höhe ermöglicht. Trotz der "wenigen" Besucher schwingt das Bauwerk relativ viel, sodass ich meinem Filmkamera häufig neu auf dem Geländer auflegen muss. Die atemberaubende Umgebung läßt die Stunden wie im Flug vergehen und eh wir uns versehen ist es bereits später Nachmittag. Ich muss wirklich sagen, dass dieses Bauwerk es wirklich wert ist besucht zu werden, trotz aller meiner Vorurteile massentouristischen Highlights gegenüber. Jawohl, und nu is Schluss für heute und der geneigte Leser kann jetzt die Zweite-Hand-Aussicht per Bild genießen! Bonne nuit folks.
KI philosofiert:
Es gibt verschiedene Gründe, warum Touristen glauben, sie seien keine Touristen. Einige davon sind:
Sie wollen sich von der Masse abheben und individuell reisen. Sie suchen nach authentischen Erlebnissen und Kontakten mit den Einheimischen, die ihnen das Gefühl geben, Teil der Kultur zu sein. Sie vermeiden typische Touristenattraktionen und -aktivitäten, die sie als oberflächlich oder langweilig empfinden. Sie nennen sich lieber Reisende, Entdecker oder Abenteurer.
Sie haben eine emotionale Bindung zu dem Ort, den sie besuchen. Sie haben vielleicht dort gelebt, gearbeitet oder studiert, oder sie haben dort Freunde oder Verwandte. Sie fühlen sich wie zu Hause und identifizieren sich mit den Menschen und der Geschichte des Ortes. Sie nennen sich lieber Besucher, Gäste oder Freunde.
Sie sind…