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AutorenbildIngo

6000 km on the road . . .

Aktualisiert: 8. Okt. 2023

06 Oktober 2023 - Langkawi

KM 5984


Der Tacho der Bergziege zeigt 5984 Kilometer, fast 6000 Kilometer. Kreuz und quer durch Java, Sumatra und Malaysia. Thailand wartet nur ein paar Meilen entfernt auf uns. Unser Agent Tom schrieb mir vorgestern, dass das Special permit of limited Import für die Bergziege genehmigt sei und wir warten jetzt nur noch auf die Unterlagen. In 10 Tagen wollen wir nach Thailand einreisen. So lange sind wir hier auf Langkawi in unserem sehr schönen Hotel mit seinem Restaurant The Smiling Buffalo.

Morgens haben wir in diesem Hotel eine ganz eigene Routine entwickelt. Auf der Buchungsplattform stand in der Zimmerbeschreibung unter Besonderheiten, Schallisolierung. Das ist tatsächlich ziemlich besonders, denn normalerweise schert sich in Asien niemand um Lärm oder gar, ob selbiger den Nächsten stört, beileibe nicht. Hier können schon mal in einem Restaurant Gäste an drei verschiedenen Tischen mit vier Mobilgeräten gleichzeitig vier verschiedene Spielshows, TV-Serien, Blockbuster oder Musikvideos auf Raumlautstärke hören und niemand käme auf die Idee, sie maßregelnd anzusprechen. Egal, ob es stört oder nicht. Ist auch albern, da man, bspw. in Indonesien beim Essen eh nicht spricht, sondern erst danach und das auch nicht mehr im Restaurant. Also, man kommt, bestellt, das Essen kommt - meist alle Gerichte nach einander - man isst schweigend, natürlich auch nacheinander, zahlt, geht und unterhält sich woanders. Das hat uns anfangs immer ganz stutzig gemacht, so nach dem Motto, die haben sich ja auch nix mehr zu sagen. Statt dessen schaut man Filme oder irgendein anderes mobiles Entertainment . . . Aber zurück zur Schallisolierung. Unser Hotelzimmer ist also schallisoliert, sodass wir tatsächlich nichts mitbekommen, schon gar nicht, wenn morgens um 9 der grinsende Büffel loslegt und die Gäste von der ganzen Insel herbeiströmen. Gestern ist doch tatsächlich ein Typ in einem orange-schwarzem Lamborghini-Diabolo vorgefahren, den haben wir auch nicht gehört. Also, wir hören nix und dementsprechend ist unsere innere Uhr auch ziemlich gestört. Wenn wir dann so gegen halb 11 zum Frühstückstisch wackeln, der

bildlich gesprochen 5 Meter von unserem Zimmer entfernt steht, sind wir immer erstaunt, dass hier schon die halbe Backpackerszene von Langkawi Avocadotaost schlemmt. Chillig, würde da der ein oder andere sagen, stimmt. Aber, vor ein paar Tagen ist eine Affenfamilie, Mama mit Baby und drei größere Kids, in den Palmen der Anlage eingezogen. Nun wohnen hier in den Palmen aber auch etliche Hörnchen, so kleine schwarze, puschelige Nagetiere, die überall rumknabbern. Der ältere Affenanchwuchs jagt gerne morgens, so zum Sonnenaufgang, die Hörnchen über die Dächer, obwohl die Hörnchen hier ja ältere Wohnrechte haben. Über-den-Dächern-von-Nizza-mäßig. So eine Affenbande, die mit voller Wucht, von einem Wellblechdach zum nächsten Giebel hüpft, bringen das, leicht angerostete Blechle schon mal auditiv zum Schwingen. Daher werden wir jetzt immer von unserem Naturwecker wach, lesen, duschen, grinsender Büffel. Diese Routine führt zu einem wirklich entschleunigtem Urlaub. Neben unserem wirklich schönen Hotel und dem grinsenden Büffel, der außerdem einen ganz ausgezeichneten Kaffee serviert, sind wir hin und wieder mal auf der Insel unterwegs. Die Bergziege, von den sonstigen Lasten befreit, zieht geschmeidig durch die Urwaldkurven, weicht mit Leichtigkeit den Affenfamilien aus, die am Straßenrand logieren und auf prallgefüllte

Mülltüten spekulieren. Da wir jetzt mehrfach zum Sand der Totenköpfe gefahren sind, läßt sich feststellen, die Affenfamilie als solche, wartet immer an der gleichen Stelle. Eine enge Kurve, wo schön die Motorleistung gedrosselt werden muss, beschattet durch riesiges Blattwerk und ein halbwegs breiter, gemähter Grünstreifen, wohin die Essensreste geworfen werden können. Wenn die Bergziege da so vorbeirollt, starren einen die Affen immer an, mit großen Augen, erwartungsvoll, was das heutige Schicksal wohl für sie bereit hält. Leider gehören wir nicht zu diesem, vom Schicksal gesandten, Restewegwerfer und so machen wir - in Affenaugen - wohl eine Leerfahrt. Freitagmittags, das muslimische Wochenende, der kleine versteckte Parkplatz ist ziemlich voll, aber als wir die Bergziege abschließen, sind bereits vier Autos gefahren. Wir kommen nach dem Mittagsgebet an, dann beginnt für viele muslimische Malaien wieder der Arbeitstag. Lose Bewölkung, wenig Wind und steil stehende Sonne tauchen den Strand und das Wasser in gleißendes Sonnenlicht und intensiviert so das Grün der Andamanensee. 2017 haben wir schon mal in der Andamanensee gebadet, am Silver Beach in Myanmar, zwischen zwei heftigen Monsoonschauern. Dort war des Meer jedoch regenzeitbedingt so aufgewühlt, dass es zwischen den schäumenden Wellen eher bräunlich aussah. Heute präsentiert sich das Wasser ruhig und unglaublich einladend. Der kleine Dschungelpfad, der zum Strand führt, ist so zugewachsen, dass kein Windhauch durchdringt. Drückende Hitze und eine intensive

Urwaldgeschräuschkulisse vertreiben sofort alle Zivilisationslaute. Ein kleiner Bach, der plätschernd durch das satte Grün rinnt, ist mehr zu hören, als tatsächlich zu sehen. Unmittelbar vor dem Sand des Strandes tritt er aus der Vegetation hervor und fließt in breiten, flachen Mäandern ist die Andamanensee. Kaum 5 cm tief ist der kristallklare, sandige Wasserlauf, erfrischend kühl im Gegensatz zur Badewannentemperatur des Meeres. Wuchtige Bäume, umgeben von einem unentwirrbaren Knoten, verschiedengroßer Luftwurzeln, neigen ihr Haupt

schützend über den Strand und spenden großzügigen Schatten in der grellen Mittagssonne. Der Geruch gerillter Hähnchen weht durch das Blattwerk und verheißt genussvolles Stunden in einer umwerfenden Naturkulisse. Familienpicknick zum Wochenende. Wir ketten unsere Helme und wasserdichten Rucksäcke an eine Bank, bevor wir schwimmen gehen. Nach unseren Affenerfahrungen im Himalaya gehen wir da kein Risiko mehr ein. Außerdem möchte ich nicht von PETA auf die Anklagebank gezerrt werden, wenn zufälligerweise ein Affe sich meines Fotobags bemächtigt und mit meiner Kamera ein Selfie macht, was ich hier hochlade und womöglich damit Persönlichkeitsrechte des Tieres verletzt habe. Spinner leben überall und Affen auch, obwohl sie heute nicht in Erscheinung treten. Unsere Strandnachbarn erklären sich nur zu gern bereit, unsere Technik gegen animalischen Zugriff zu verteidigen.

Das Wasser ist wie Seide auf der Haut, ok - Schluss mit der Romantik - wie heiße Seide! Abkühlung gleich Null. Wer, wie wir Nordlichter, 9-11 Grad warme, blassbraune Nordseebrühe gewohnt ist, wird hier keine Erfrischung finden. Aber die Wassertemperatur fasziniert hier auch nicht im entferntesten so, wie die smaragdgrüne Farbe des Wassers, an denen sich meine Augen nicht sattsehen können. Woher diese Faszination kommt, vermag ich gar nicht zu sagen, aber intensive Naturfarben haben schon immer einen starken Reiz auf mich ausgeübt. Nicht nur Wasserfarben, auch Erdformationen und sandfarbene in Wüsten, Sonnenuntergänge, und Farbspiele am Himmel. Ganz gleich, sattsehen und die Farben in meinem Herzen speichern.

Verziehe mich auf den Felsen am rechten Rand der Bucht. Gelblich-braunes Gestein, flach und glattgeschmirgelt, vom wiederkehrenden Zusammenspiel von Wasser, Wind, Sand und dem Rhythmus der Gezeiten, schattig überspannt von weiten Baumkronen. Die Drohne fliegt ihren Weg entlang der Küste und offenbart eine weitere Bucht. Auf dem Kontroler kann ich den Farbverlauf von hellgrünem Flachwasser bis zu tiefgrünen, tieferen Gefilden beobachten. Das Wasser wird hier schnell tief. 10 Meter weit im Wasser kann ich bereits nicht mehr stehen. Strömung ist spürbar aber noch nicht stark. Kein Wunder, das die freiheitsgierenden Sträflinge von der der Insel Tarutao nur wenig Chancen hatten, heil hier anzukommen. Geröll und kleine Klippen begrenzen seitlich die leere Bucht mit ihrem elfenbeinfarbenen Sand, die am hinteren Rand in undurchdringlicher Vegetation endet. Fotopoetische Leere würde ich das mal vorsichtig nennen, nur zu erreichen über die Felsen am Rand. Unser nächstes Ziel für einen weiteren Strandtag. Bonne nuit Folks.


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1 ความคิดเห็น


Marc Luetjens
Marc Luetjens
07 ต.ค. 2566

KI kann auch smalltalk:

Langkawi ist eine wunderschöne Insel in Malaysia, die viele Attraktionen und Aktivitäten bietet. Hier sind einige interessante Fakten über Langkawi, die du vielleicht noch nicht kennst:

  • Langkawi ist Teil eines Archipels von 99 bis 104 Inseln, je nachdem, wie hoch die Flut ist.

  • Langkawi hat eine Bevölkerung von etwa 65.000 Menschen und ist die bevölkerungsreichste Insel des malaysischen Archipels.

  • Langkawi hat ein warmes Klima das ganze Jahr über, mit einer durchschnittlichen Temperatur von 28-32°C.

  • Langkawi liegt in der Nähe der Grenze zwischen Malaysia und Thailand, so dass du leicht mit einer Fähre nach Koh Lipe fahren kannst.

  • Langkawi ist eine zollfreie Insel seit 1987, was bedeutet, dass du günstig Küchenwaren und andere Waren kaufen kannst.

  • Langkawi…

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