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Ferien . . .

Autorenbild: IngoIngo

Aktualisiert: 31. Aug. 2023

30. August 2023 - Tuktuk, Lake Toba

KM 3959

Wir machen heute mal nichts. Einfach so, so gar nichts. Lesen, Wäsche waschen, Klamotten lüften, Putz- und Flickstunde, und, und, und . . . Hab den ganzen Morgen damit zugebracht Bilder, Drohnenaufnahmen und Filmsequenzen zu sortieren und auf Festplatten zu kopieren. Das hat ganz schön gedauert. Da wir ja einige Tage nonstop Motorrad gefahren sind, machen wir jetzt 3-4 Tage mal Urlaub. Manchmal ist das ganz schön schlauchend. Nicht unbedingt das Fahren, sondern die Kombination aus allem. Permanent gibt es neue Eindrücke, Konzentration beim

Fahren, Ankommen, Auspacken, Einpacken, Abfahren. Es passiert einfach so viel, dass ich diese Tage mit "Nichtstun" richtig genieße. Nicht, dass ich mich dann nicht auch wieder freue auf dem Moped über Land zu brausen, aber Abstand bekommen und das Erlebte zu verarbeiten ist ziemlich wichtig. Vor allem, wenn man 24 Std. am Tag neuen visuellen Input bekommt. Bis alle Wäsche gewaschen ist, das dauert schon seine Zeit. Und, da wir ja nicht wieder irgendwelches Mobiliar mutwillig zerstören wollen, muss man alles in Etappen waschen. Immerhin haben wir einen Trockenständer auf dem Balkon. Die Motorradhosen haben wir heute in den

Wäscheservice des Hotels gegeben, die bekommen wir morgen zurück. Hoffe das klappt mit den 30 Grad, sonst sind es halt Motorradshorts. Ist das Leben so vieler Fragen wert?

Ich sitze heute viel auf dem Balkon, schaue aufs Wasser und die Berge, die den Toba See einrahmen. Trotz der Wettervorhersage unserer Hoteldame, dass heute ein wolkenloser Tag sein wird, ist es immer leicht bewölkt und drückend. Gegen Nachmittag frischt es auf und starker Wind bläst unsere tropfnasse Wäsche vom Ständer. Immer wieder kehren meine Gedanken zu den vergangenen 6 Wochen zurück. Meistens habe ich die Landkarte griffbereit und wenn mein Blick auf die rote Linie fällt, die unsere Route markiert, fallen mir nach und nach viele Begebenheiten ein. Wir haben beim Einpacken ja an vieles gedacht, aber nicht an einen

Textmarker. Damit habe ich sonst immer die Route auf den Landkarten verzeichnet. Irgendwo auf Java haben wir dann ein Paket Buntstifte gekauft. Die sind richtig super, wenn auch, sagen wir mal vorsichtig, interessant verpackt! Java ist schon unendlich weit weg in meinem Kopf. Beim Durchsehen der Bilder fällt mir erst auf, was wir alles gesehen haben, wieviel Schönheit sich uns am Wegesrand geboten hat. Wenn wir den Toba See verlassen, werden wir zunächst nach Tanjungbalai fahren, eine Hafenstadt, die etwa 3 Stunden Fahrt entfernt ist. Immer wieder lernen wir Menschen kennen, die uns helfen wollen, eine Passage für uns und die Bergziege nach Malaysia zu bekommen. Wir haben inzwischen Kontakte und Whatsappadressen von wildfremden Menschen, die mit der Lösung unserer Überfahrtsproblematik beschäftigt sind.

Lösungen zu finden ist hier eine Tugend! Das mag ich sehr an Indonesien. Sehr lösungsorientiert. Probleme entstehen permanent an allen Ecken und Enden, damit hält sich hier aber niemand auf. Es wird immer improvisiert und man versucht steht irgendwie zu helfen. Sehr spannend.

Übereinstimmend aller Hörensagengerüchteküche gibt es eine Autofähre nach Malaysia, die drei Mal wöchentlich von Tanjungbalai aus über die Straße von Malakka fährt. Irgendwie werden wir schon hinüberkommen. Schließlich sind wir im Orient und da gibt es immer noch Wunder. Bei Einbruch der Dämmerung gibt es wieder einen derart blutroten Sonnenuntergang, wie wir ihn schon einmal in Balige erlebt haben. Ich hab schon etliche Sonnenuntergänge gesehen und noch mehr davon fotografiert, aber diese Färbung hier am Himmel, hab ich noch nicht gesehen. Die Wolken sind blutrot, während der Himmel darüber immer noch hellblau ist. Nicht so der romantische Sonnenuntergang alles in allem, schon mehr so richtig dramatisch. Dabei fließen die Wolken förmlich über die Bergspitzen des Kraterrandes.

Morgen werden wir mal einen Erkundungsritt auf der Insel machen, wenn die Mopedhosen bis dahin zurück sind. Sonst müssen wir in diesem elendigen Café mit seiner Siebträgermaschine hocken und wieder blöderweise nichts tun. Bonne nuit folks.



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