30. Dezember 2023 - Stung Treng
KM 15314
Wir sitzen im Sideway Café in Stung Treng und bearbeiten unsere Visumsanträge für Laos. Ein kleiner Rückblick: Wir hatten ja die laotische Botschaft in Phnom Penh aufgesucht, um ggf. dort ein Visum zu beantragen. Der nette, sehr entspannte Beamte, außerdem des Englischen hervorragend mächtig, beteuerte, dass wir in der Botschaft nichts zu erledigen bräuchten. Besser noch, an der Grenze würde alles sehr viel einfacher gehen. Aha, so so! Darauf haben wir uns nun verlassen, was soll der Motorradpilger auch sonst machen? Mit dem stetigen Näherkommen der Grenze beginnen wir mit der Recherche. Besser gesagt, Anni beginnt mit der Recherche, ich bin ja nur der Fahrer.
Kurz gesagt, wir müssen die korrupteste Grenzstation in ganz Südostasien passieren. Nicht, dass es kompliziert sei, es kostet nur immer. Alles wird damit beginnen, dass man für jeden amtlichen Stempel 2-5 US$ Bakschisch über den amtlichen Tresen reichen darf. Bedeutet ,schon auf kambodschanischer Seite, dass wir jeweils die Ausreise abstempeln lassen müssen. Bakschisch!
Dann muss die Bergziege ja auch amtlich ausreisen. Bakschisch! Vermutlich mehr als 5 US$. Dann sind wir im Niemandsland und können natürlich nicht zurück. Sehr wahrscheinlich ist, dass wir für das Abstellen der Bergziege vor der laotischen Immigration „Parkgebühren“ entrichten müssen. Bakschisch! Dann benötigen wir eine Autoversicherung, genauer gesagt eine Third Person Liability Motor Insurance. Für gewöhnlich gibt es immer einen Versicherungshalsabschneider (Sorry Dirk, gilt nicht für Dich!!!), der im Niemandsland eine Dependance führt. Den besonderen Umständen entsprechend, halt sofort notwendig, wird sicherlich ein saftiger Preisaufschlag verlangt. Daher haben wir heute eine Third Person Liability Motor Insurance-Onlineanfrage zur Allianz Laos geschickt. Ja, ja, man glaubt es ja nicht, aber die gibt es wirklich. Und alle geneigten Leser meiner Generation, erinnern sich ja an den Slogan - Hauptsache, Allianz versichert! Wir hatten auch sofort ein vertrautes und gutes Gefühl bei dem altehrwürdigen Allianzlogo auf der Webseite! Irrational, aber die Macht der Werbung halt! Dann müssen wir zum Einreiseschalter und ein Visum on Arrival vorlegen. So man denn das amtliche Formular überhaupt hat, wenn nicht, 2-5 US$ für den Vordruck. Bakschisch! In Kratie gab es einen Printshop, sodass Anni flux die Formulare hat ausdrucken lassen. Eigentlich ist nur eines notwendig, doch, vielen Berichten nach, sind die Grenzbeamten sehr erfinderisch, sodass schon mal eine zweifache Ausführung verlangt werden kann, damit man auch von den vorbereiteten Bleichgesichtern, auf seinen pro/Kopf-Korruptionsschnitt kommt. Bakschisch! Das wird sie erzürnen, da bin ich mir sicher. Spannend wird aber, was sie sich dann einfallen lassen, um an Kohle zu kommen. Die meisten westlichen Bleichgesichter gehen ja davon aus, dass ein Passbild gemacht wird, wie das schon an den meisten Grenzen in Asien üblich ist. Nicht so an diesem Ort. An allen laotischen Grenzübergängen werden inzwischen eVisa akzeptiert, außer an diesem Grenzübergang. Wieso das wohl so ist? Ich bin mir sicher, dass das gesamte Grenzpersonal ihr Geschäftsmodell in Gefahr sieht und sich mit Händen und Füßen gegen jede Form der Digitalisierung wehren wird. Weiter im Text, die Passbilder, da muss man zwei, relativ aktuelle Bilder vorlegen. Wir haben vor Abreise von jedem 40 Passbilder machen lassen und sind daher für alle Eventualitäten gerüstet. Das Einzige was wirklich im Hinblick auf die Bilder passieren kann ist, dass Anni blonde Haare auf dem Foto hat und jetzt gerade nicht. Vielleicht kostet es 2-5 US$ dass der Grenzbeamte diese Diskrepanz vergisst. Natürlich kann es auch sein, dass unsere Passbilder nicht deckungsgleich mit dem Feld auf dem Antrag sind. Unsere Passbilder haben bei allen Visa bisher gepasst, nur auf dem laotischen Vordruck ist das Feld auf ein Mal kleiner? Vielleicht werden ebenfalls 2-5 US$ fällig, damit der Grenzbeamte auch über diese Tatsache hinweg sieht? Fragen über Fragen des Orients. Dann muss das Visum abgestempelt werden, 2-5 US$ Stempelgebühr. Bakschisch! Das, das völlig illegal ist, weiß jeder. In Poipet stand im Immigrationcenter ein riesiges Schild, dass das Einreisen, bis auf die Visumsgebühr, kostenfrei sei. Also nix Stempelgebühr! Bakschisch! Habe leider dieses Schild nicht fotografieren können. Weiter im Text, die Bergziege. Die Bergziege braucht ein Formular, was wir nicht haben, um eine zeitlich begrenzte Fahrzeugeinfuhr zu beantragen. Kosten für das Formular vermutlich 2-5 US$. Bakschisch! Dann muss dieser Antrag bearbeitet werden, die Korruptionskosten hierfür kann ich noch nicht darstellen, da ich den offiziellen Bestechungskatalog der laotischen Grenzer noch nicht einsehen durfte. Aber, es wird sicherlich saftig sein. Bakschisch! Nach erfolgreich korrumpierter Bearbeitung unseres Antrages, wird ein Formular ausgestellt, das Limited Motorcycle Import Permit in amtlich grüner Farbe. Ebenfalls hier, die notwendig verlangten Schmiergelder für diese Bearbeitung und selbstredend die notwendige Stempelgebühr dieses Verwaltungsaktes, lag der Redaktion bei Beendigung der Depesche noch nicht vor, wird aber dem geneigten Leser später zur Verfügung gestellt. Viel Bakschisch! Nun kommen wir zu den äußeren Umständen. Ein Zuschlag wird fällig, wenn man am Wochenende die Grenze passieren will - Wochenendzuschlag. Bakschisch! Außerdem kostet es eine Verspätungsgebühr, vermutlich 2-5 US$, wenn man nach 16 Uhr kommt - Late Crossing! Dabei hat die Grenze offiziell bis 18 Uhr geöffnet! Bakschisch! Wir wollen ja Neujahr über die Grenze, bedeutet wahrscheinlich Feiertagszuschlag, 2-5US$. Bakschisch! Was sonst noch so passieren kann, dass sie sauer sind, weil wir schon ein vorgefertigtes Formular haben und wir einen „Formfehler“ begangen haben oder es ein altes Formular ist, weshalb wir ein neues Formular brauchen. 2-5 US$. Bakschisch! Dazu kommt noch, wenn einem die Hutschnur platzt im Angesicht dieser Abzocke und man einfach eine Quittung verlangt, dann muss man warten und ggf im Niemandsland übernachten, weil die ertappten Grenzer ziemlich sauer sind. Scheinbar funktioniert es auch den korrupten Beamten zu fotografieren, aber meist - so haben wir gelesen - tragen die sowieso schon keine Namensschilder mehr. Selbst wenn man ein paar Dollar einspart, können sie uns aber mit dem eigenen Fahrzeug das Leben ziemlich schwer machen. Innerlich muss ich mein Temperament ziemlich zügeln, denn eigentlich geht mir das gegen die Hutschnur, aber so richtig. Wenn ich aber bedenke, dass der thailändische Agent, sowie der kambodschanische Agent für den Papierkram jeweils 300€ gekostet hat - für 4 Wochen Fahrerlaubnis, dann sind 50€ Schmiergeld an der Grenze direkt ein Schnäppchen, oder? Bonne nuit folks!
KI erläutert:
Es ist schwierig, eine klare Antwort auf diese Frage zu geben, da es von vielen Faktoren abhängt. In einigen Ländern kann es illegal sein, einen Grenzübertritt mit Hilfe eines teuren Helfers durchzuführen, da dies als Bestechung angesehen werden kann. In anderen Ländern ist es möglicherweise legal, einen Helfer zu haben, der Ihnen bei der Überquerung der Grenze hilft, solange Sie keine Gesetze brechen. Es ist wichtig, die Gesetze des Landes zu kennen, in das Sie einreisen möchten, und sicherzustellen, dass Sie sich an alle geltenden Gesetze halten. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, die Grenze zu überqueren, sollten Sie sich an die offiziellen Stellen wenden, um Hilfe zu erhalten. In jedem Fall ist es wichtig, dass Sie sich an die…