05. Dezember 2023 - Von Uttaradit nach Sup Samo Tot
KM 13220
Nun sind wir richtig auf der Bahn. Wir verlassen Uttaradit recht früh morgens und halten uns erst einmal in Richtung Phitsanulok. Dort gibt es einen BMW Motorradhändler. Einer unserer Nebelscheinwerfer hat ein durchkorrodiertes Kabel und natürlich ist das innerhalb (!) des Steckers passiert. Das Einfachste wäre natürlich, dieses Kabel samt Stecker auszutauschen. Gegebenenfalls könnten wir das löten, also, die Anni, die könnte das, denn die kann Strom, ich nicht! Dazu bräuchten wir einen versierten Elektroshop . . .
Je weiter wir in die zentralthailändische Tiefebene kommen, umso mehr kehrt auch die Hitze zurück. Durchschnittlich wird es hier jeden Tag, den wir südwärts fahren 1-2 Grad wärmer. Heute morgen sind schon früh über dreißig Grad und strahlend blauer Himmel. Die vierspurige Landstraße 11, eher Autobahndimension, verläuft - zumindest gefühlt - schnurgeradeaus, immer Richtung Horizont. So eine Fahrt ist ziemlich öde, was anfangs noch entspannend ist, wird mit der Zeit einfach richtig langweilig, zumindest, wenn das Auge keine "interessanten" Anhaltspunkte in der Weite findet. Für viele Menschen ist ja so ein Highway, der geradeaus läuft, sinnbildlich für die pure Freiheit, aber mit der Zeit ermüdet man und der Geist beginnt sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Vor Jahren bin ich mal so einen Highway von Kalifornien nach Nevada gefahren, mit 55 Meilen pro Stunde, was ziemlich genau 88,5137 Kilometern pro Stunde entspricht. Nach etlichen Stunden des Geradeausfahrens, hatten meine Augen sicherlich so ein rotierendes psychodelisches Batikmuster um die Iris. Genauso geht es mir bei dieser Fahrt. 55 Meilen entsprechen fast genau den 90 Kilometern pro Stunde, die für Motorräder in Thailand freigegeben sind. Ist ein bißchen wie strickt 100 fahren - man kommt nicht an. Während das Hochland im Rückspiegel immer mehr entschwindet, wird die Landschaft rechts und links der Landstarße immer eintöniger.
Mein Kopf schaltet ab, zwar immer noch die Augen auf die Fahrbahn gerichtet, aber vor meinem geistigen Augen sehe ich die Landkarte Thailands und versuche zu rekapitulieren, was seit dem Grenzübertritt in Wang Keilan, Malaysia, alles passiert ist. Hunderte Kilometer entlang der skurrilen Felsenküste der smaragdfarbenen Andamanensee, die eierförmigen Gebirge in der Provinz Phangnga mit der Übernachtung auf dem Golfplatz, die seltsame Stadt Ranong,
gegenüber der südlichsten Landspüitze Burmas und die wunderschöne Dschungelfahrt durch den Istmus von Kra. Das königliche, wenn auch sehr seltsame Urlaubsbad Hua Hin, mit seinen gemischen Rentnerpäärchen und dem schönsten Hotel, was wir bisher in Thailand bewohnen
durften. Kanchanaburi mit seiner Brücke über den Kwai, die alte Königsstadt Ayutthaya und die royalen Wats und Paläste Bangkoks. Von den Ruinen Sokuthais wieder an die burmesische
Grenze nach Mae Sot, dann nordwärts in den Me Hong Son Loop durch die bergige Wildniss bis nach Pai. Die Klöster, Wats und das thai-cosmopolite Leben in Chinag Mai mit seiner
Vorbereitung für Yeping und Loi Krathong. Über das westlichste Hochland Thailands nach Chinag Rai mit seinem Blauen und Weißen Tempel. Der Zusammenfluss von Mekong und Ruak
im Goldenen Dreieck zwischen Laos, Burma und Thailand. Durch die bergige Provinz Phayao zum Loi Krathong nach Phayao Stadt und weiter nach Chiang Mai, um die Bergziege warten zu
lassen. Wieder rauf in die Provinz Nan an der östlichen Grenze zu Laos, durch die einsamen Täler des Nan-Flusses und die 3-Kurvenstraße über die Bergrücken in den Sonnenuntergang, zurück nach Nan. Weiter in der einsamen Grenzregion Uttaradit südwärts entlang der laotischen Grenze. . .
Unglaublich, was wir alles sehen durften, die Menschen die wir treffen und kennenlernen durften, die Weite, die Ferne und die Nähe von Ebenen, tiefen Wäldern, einsamen Tälern und hohen Bergen. Die fremden Geräusche des Nachts, die Finsternis in den Tiefen der Urwälder, das Flüstern in den dunklen Gassen der Märkte, der samtene Lichtreflex goldener Pagoden und Stupas im Abendlicht, das bezaubernde Lächeln eines Landes, das der Welt das schärfste Essen schenkte (für mich zumindest!) und wo ein Wai eine Herzlichkeit erzeugt, die, wie eine Yeping-Laterne, auch in den abgelegensten Dörfern der Berge weithin leuchtet. Thailand hat einen ganz besonderen Platz in unseren Herzen erobert, soviel ist mal sicher.
Der BMW-Shop hat geschlossen. Irgend ein Feiertag. Nach einem kurzen Kaffee geht es weiter. Wir haben noch kein Hotel gebucht, denn wir wollen soviel Strecke wie möglich machen. Plan ist es im Khao Yai Nationalpark nocheinmal 4 Übernachtungen zu haben, bevor wir nach Kambodscha reisen. Der Park liegt schon in der "Einflugschneise" nach Kambodscha. Von Khao Yai können wir gemütlich zum. thailändischen Grenzort Aranyaprachet fahren, der Poipet "gegenüber" liegt. Der Khao Yai Nationalpark verfügt über eine große Palette an Tier- und Pflanzenwelt, auf die wir uns schon freuen. Außerdem, dürfen wir im Park selbst fahren, was uns unabhängig und flexibel macht.
Also, immer weiter südwärts. Um die Mittagszeit ist der Asphalt von der Sonne so aufgeheitzt, dass man die abstrahlende Hitze auf dem Motorrad förmilch spürt, denn die Hitze wirkt auf meiner trockenen Gesichtshaut wie kleine Nadelstiche. Da wir wieder durch Wang Thong kommen, werden wir zu unserer angestammten Suppenküche fahren, nicht nur der guten Suppe wegen. Thawanrat freut sich riesig, dass wir erneut bei ihr reinschauen. Manchmal kann man nicht erklären, warum eine Verbindung zwischen Menschen entsteht oder besteht. Aber es ist ein sehr emotionales Treffen, das uns sehr berührt. Vor allen Dingen, da es ja ungewiss ist, ob man sich je wiedersieht. Aber von Zeit zu Zeit trifft man einen Menschen, den man sofort ins Herz zu schließen vermag. Zeit sagt nichts über die Tiefe einer Begegnung aus, da sind wir uns sicher!
Ziemlich müde und abgekämpft übernachten wir in Sup Samo Tot im schönen Sunset Inn & Bar, wo wir vor ein paar Wochen schon einmal ein Zimmer hatten. Knapp 350 Kilometer südwärts, aber Hallo! Nach heimischen Maßstäben nicht viel, was aber, mit Verkehr, Ampeln, Baustellen und vielen Lastzügen, schon ein ganz schöner Ritt nach Laramie ist. Gehe jetzt schlafen! Bonne nuit folks!
KI klärt über die Thailändische Menschen und deren Sprache zur Abschlussfeierlichkeiten der Dollyfahrt im Lande auf:
Freundliche und gastfreundliche Menschen die dich mit einem Lächeln begrüßen werden. Ihre Traditionen, Religion und Feste erfahren, die das Land so lebendig machen. Die Thailänder sind eine sehr vielfältige und kulturell reiche Bevölkerungsgruppe, die aus verschiedenen ethnischen, sprachlichen und religiösen Hintergründen stammen. Hier sind einige interessante Fakten über die Menschen in Thailand:
Die meisten Thailänder sind ethnische Thai, die zu den Tai-Völkern gehören, die ursprünglich aus Südchina kamen. Es gibt jedoch auch viele andere ethnische Minderheiten in Thailand, wie die Chinesen, die Malaien, die Mon, die Khmer, die Hmong, die Karen, die Lisu und viele andere. Diese Gruppen haben ihre eigenen Sprachen, Traditionen und…