15 August 2023 - Vom Barisan Selatan National Park nach Krui
KM 2269
Bis spät in die Nacht hinein hören wir die Geräusche des Urwaldes. Vor allen Dingen die Zikaden machen ein Dauerkonzert. Durchgehend, begleitet von den unterschiedlichsten Vögelrufen und natürlich hört man auch Affengebrüll. Sie scheinen sich zu streiten. Was soll ich sagen?
Leider ist es in dem Försterbüro brüllend heiß, dass mir schon mein seidener Schlafsack viel zu warm ist. Ein Fenster zu öffnen ist nicht möglich und vergittert sind sie auch. Im Büro stehen zwei verschlossene Schränke, dazwischen auf dem Boden eine Schachtel Patronen. Letztendlich ist es so schnell dunkel geworden, dass wir nie mehr im Hellen nach Krui gekommen wären, geschweige denn ein Hotel gefunden hätten. Als ich Anni vor dem Einschlafen sage, "ich sagte doch, es gibt immer eine Schlafmöglichkeit in Asien" wurde ich geboxt! Hatte ich doch recht, jawohl! Aber ein bißchen kann ich sie auch verstehen, dass ihr mein sonniges "Oh, it´ll be ok" etwas den Nerv geraubt hat. Zur Not hätten wir auch in einem der vielen hölzernen Unterstände am Straßenrand Unterschlupf gefunden. BiWi-Bag ausgerollt und geschnorchelt. Für dieses Statement werde ich wieder geboxt!
Um 7 Uhr sind wir auf, duschen und packen die Bergziege. Es ist kühl, leicht bewölkt und die frische Luft tut gut nach der ungelüfteten und überhitzten Försterei. Das Frühstück verschieben wir auf die erste Kaffeebude am Straßenrand. Adji ist wieder laid back in roten Shorts und Tshirt unterwegs. Bis zu dem Moment, wo ich "Bolleh Foto" frage. Da verschwindet
er und kommt in Dienstuniform, gestiefelt und gespornt, zurück. Jetzt Foto, dann nichts wie rauf auf die Bergziege und die kühle Bergluft genießen.
Der Barisan Selatan NP hat eine ungefähre Größe von 360000 Hektar und liegt im Südwesten Sumatras. Seit 2004 ist er unter der Bezeichnung Tropische Regenwälder Sumatras in die Liste des Unesco World Heritage aufgenommen worden. Soweit Wikipedia. Der Gebirgszug, Bukit Barisan, zieht sich topografisch von Süd- nach Nordsumatra durch. Da das Klima in Südsumatra sehr viel feuchter ist als im Norden, ist der Barisian Selatan Wald überaus Artenreich. Als wir gestern im Rhino Camp waren, fragte ich den Bjad, so hieß der Kaffeekoch des Todeskaffees, ob es denn das Sumatra-Rhinozeros und den Sumatra-Tiger im Park gäbe. Der Frage ist er ein bißchen ausgewichen, denn mit dem Sumatra-Rhinozeros und Sumatra-Tiger wird massiv für diesen Park geworben. Nach etwas, sagen wir mal intensiverer Fragerei, gab er zu, dass 2014 Touristen hier im Park welche gesehen haben. Es leben tatsächlich welche im Barisan Selatan NP, aber sie vor die Kamera zu bekommen, sei ziemlich schwer. Aber es gäbe genügend Affen und Schlangen und auch Elefanten zu sehen, bot er mir quasi als Ersatz an. Laut offiziellen Quellen leben hier auch Tapire, Nebelparder (sonne gefleckte mittelgroße Katzenart) und verschiedene Reh-/Hirschsorten. Eigentlich sollte man meinen, dass sich die Populationen dieser bedrohten Tierarten hier erholt hätte, denn schon 1935 wurde die Region als Zufluchtsort für Tiere ausgewiesen. Aber illegale Landwirtschaft, die wir überall in Indonesien sehen können, offenkundige Brandrodung bspw., hat dem Barisan Selatan NP gut 20% seiner Fläche genommen und ist deshalb seit 2011 auf der Roten Liste für Bedrohtes Unesco Weltkulturerbe. Manchmal möchte man die Menschen hauen dafür, was sie dem offenkundigen Paradies antun.
Was wir gar nicht verstehen können, sind bspw. die Schilder, die auf ein Fütterungsverbot von Affen hinweisen. Wie blöd müssen Menschen sein, dass man einfach Affen füttert?
Wir sind richtig fasziniert, als wir mit der Frühsonne die gewundene Bergstraße durch den Wald fahren. Die vegetative Vielfalt macht uns sprachlos, Immer wieder halten wir an, wo es die Möglichkeit gibt, durch Schneisen einen Blick in die Tiefe des Waldes zu bekommen. Leichter Dunst benetzt die Visiere und unser Windschild, die Kamera, die vorn am Cockpit mitläuft, bleibt erstaunlicherweise sauber. Die Straße ist streckenweise komplett zugewachsen, ein einziger grüner Tunnel. Irgendwann "steht" ein Affe in der Morgensonne auf der Stromleitung, die parallel zur Straße verläuft. Es ist nur wenig Verkehr, dennoch muss die gesamte Küstenversorgung bis nach Bengkulu über diesen Weg, durch den Nationalpark gebracht werden. Schon verrückt, andererseits sind auch wir hier motorisiert unterwegs. Unglaublich fasziniert durchfahren wir dieses seltene Fleckchen unserer Erde. Große Blätter, kleine Blätter, lange Blätter, kurze Blätter, in hellem Grün bis dunklem Grün, verteilen sich in Büschen, Stauden, Bäumen zu einem undurchdringlichen Miteinander. Völlig verschieden und doch eine große wogende Einheit, die eine Vielfalt an Leben umschließt, schützt, vernichtet oder auch losläßt. Wir durchfahren dieses
Ökosystem durch lichte, helle Sonnenflecken, die, durch Löcher im Dach des Waldes, einen harten Kontrast zu den schattigen, undurchdringlichen grünen Vorhängen rechts und links der Straße bilden. Wir machen uns, in unserer Entrücktheit des Moments, immer wieder bewusst, dass wir durch einen tropischen Regenwald Sumatras fahren. Entspannt erlauben wir uns, die Landschaft in ihrer Tiefe und Mehrdimensionalität in Verbindung mit den sanften Kurven bergab zu genießen. Natürlich gibt es Wolken über dem Paradies, denn irgendwelche Volltrottel werfen natürlich Plastikabfälle aus dem Auto oder vom Motorrad. Irgendwann sitzt eine Affenfamilie auf dem warmen Asphalt in der Morgensonne und beäugen uns argwöhnisch, während sie die, achtlos am Wegesrand liegenden, Abfälle inspizieren. In Schrittgeschwindigkeit manövriere ich die Bergziege durch die pelzige Sippe, wobei Anni und ich gleichermaßen das Affenbaby mit einer leeren Trinkjoghurtflasche hantieren sehen. Tja die Dummheit der Menschen ist einfach grenzenlos. Bei der ersten Kaffeebude nach dem Parkausganghalten wir an und
müssen unsere Faszination nochmal in Worte fassen. Hier hören wir die Geräusche des Urwaldes immer noch ganz intensiv, sodass Anni mehrere Audioaufzeichnungen des Tropischen Regenwaldes macht. Während wir uns unterhalten wird schnell klar, dass wir beide diese sehr eindrucksvollen Momente irgendwie festhalten möchten. Noch lange danach, als wir schon längst in Richtung Meer fahren, lassen mich die Bilder dieses Morgens nicht los, was sicherlich an der nur schwer greifbaren Dimension des Gesehenen liegt. Der Kontrast zwischen Tiefe und Höhe, Nähe und Ferne, Helligkeit und Dunkelheit erzeugt eine mystische Ungewissheit, ja, fast eine Unkalkulierbarkeit die etwas sehr Berührendes und auch Betörendes hat. Bonne nuit folks.
KI macht sich keine Illusionen:
Die Freiheit auf einem Dolly kann als illusorisch angesehen werden, abhängig von der Perspektive. Einige Menschen empfinden das Reiten eines Schafs als ultimative Freiheit - den Wind im Gesicht, die offene Straße vor sich, die Fähigkeit, sich langsam und effizient fortzubewegen. Sie sehen es als eine Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen und ein Gefühl von Abenteuer und Unabhängigkeit zu erleben.
Andererseits kann diese Freiheit auch als illusorisch angesehen werden. Es gibt immer noch Regeln und Vorschriften, die befolgt werden müssen, wie Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrsregeln. Darüber hinaus gibt es auch die inhärenten Risiken und Gefahren des Dolly-fahrens, einschließlich der Möglichkeit von Unfällen.
Das Reiten auf einem Schaf kann verschiedene Vorteile haben, obwohl es wichtig ist zu…