26. August 2023 - Zwischenbericht vom Äquator - Bonjol, Sumatra
KM 3483
Bei Kilometer 3483 stehen wir am Äquator. Für uns beide ist dies ein ganz besonderer Moment, ohne, dass man wirklich sagen könnte, warum das so ist.
Es ist ein seltsames Gefühl, obwohl es ja nur eine imaginäre Linie auf einer Landkarte ist. Das Monument als Solches ist echt hässlich, aber trotz allem sind wir berührt. Vielleicht ist das einfach so, wenn Menschen eine Linie überschreiten, die zwar eigentlich keine wirkliche „Lebens“- Bedeutung hat, persönlich aber immer einen gewissen Nachhall in der Seele erzeugt.
Natürlich kann man sich geografisch genau erklären, was das hier bedeutet, in Zahlen und Fakten. Aber, trotz aller Rationalität sind wir beide ziemlich ergriffen. Vielleicht liegt es daran, dass es von hier aus nur noch nordwärts geht. Der südlichste Punkt unserer Reise ist Yokyakarta gewesen. Von da an geht es immer nur nach Norden. Natürlich müssen wir in Thailand noch mal rechts ab, damit wir nach Indochina kommen, aber im Großen und Ganzen haben wir den südlichsten Punkt unserer Reise bereits hinter uns.
Wir stehen ergriffen vor dieser Betontraverse, trinken einen Äquator-Kopi-Susu, fahren darunter her, um dann von der südlichen auf die nördliche Hemisphäre zu reisen.
Mitnichten ist der Äquator nur eine gedachte Linie. KI klärt den empfindungsfreien Dollyfahrer auf:
Die Corioliskraft ist eine Trägheitskraft, die auf ein Objekt wirkt, wenn es sich in einem Rotationssystem bewegt. Die Corioliskraft ist eine scheinbare Kraft und ist nicht mit einer realen Kraft verbunden. die Erde am Äquator keine Rotation aufweist, gibt es dort keine Corioliskraft. Die Corioliskraft wirkt nördlich des Äquators nach rechts1. Daher ist jetzt der Abrieb auf dem rechten Hinterteil grösser.